Unsere Reise in Norwegen mit dem Postschiff

Mit dem Flugzeug reisen wir zunächst nach Bergen, wo wir einen Tag verbringen. Am Tag danach geht es auf die 12-tägige Reise mit dem Postschiff. Hier also unser Reisebericht.

1. Tag "Mein Urlaub fängt am Airport an"

Düsseldorf - Amsterdam - Bergen

Wir haben uns früh auf den Weg gemacht, damit wir auf jeden Fall rechtzeitig für Check-in, Sicherheitskontrolle und Boarding für unseren Flug über Amsterdam nach Bergen am Düsseldorfer Flughafen sind. Leider wurde dieser Flug annulliert und es geht jetzt um 14:35 statt um 12:25 los. Zudem haben wir dann in Amsterdam fast 6 Stunden Aufenthalt, so dass wir erst um 23:10 planmäßig in Bergen sein werden.
Der Tag zog sich dann sehr sehr lang hin. Am Flughafen Amsterdam Schiphol war die größte Schwierigkeit, einen Platz zu finden, wo man sich ein wenig ausruhen kann. Der Flughafen ist voll und laut. Und selbst als Inhaber einer Priority Pass Karte kommt man nicht in die entsprechenden Lounges - es ist gerade voll oder es ist ja noch länger als 3 Stunden bis zum Abflug...
Am Flughafen hat es dann aber noch ein gutes Essen gegeben. Im "Het Paleis" gab es zum Steak ein unerwartet leckeres Bier!
Der Flug nach Bergen war dann pünktlich, gegen Mitternacht sind wir im Hotel Admiral angekommen. Leider war die Bar bereits geschlossen, so dass wir eine erste Begegnung mit norwegischen Preisen für alkoholische Getränke mit der Dose Bier aus der Minibar hatten.

2. Tag "Softeis mit Lakritz"

Bergen

Wir haben den Tag mit einem Frühstück auf der mit Sonne beschienenen Terrasse des Hotel Admiral begonnen - mit Blick über das Wasser auf die alten Hansehäuser in Bergen. Den restlichen Tag haben wir nach den gestrigen Strapazen ruhig angehen lassen.
Gegen Mittag sind wir mit der Zahnradbahn auf den Fløyen gefahren und haben die wunderschöne Aussicht genossen. Dort gab es einen Laden, der Softeis mit verschiedenen Toppings verkauft - u.a. mit Lakritz.
Eines steht fest: Bergen ist eine Stadt zum Verlieben!
Am Nachmittag haben wir auf der MS Trollfjord eingecheckt und später unsere Kabine bezogen. Ein erstes Essen war bereits sehr lecker. Es gab eine Einführung in die Organisation von Ausflügen usw. Unser Deck hat einen umlaufenden Außenbereich. Am Bug haben wir draußen kurz nach dem Ablegen den sensationellen Sonnenuntergang erlebt.
Die eigentliche Überraschung kam aber dann um Mitternacht: Über das Informationssystem wurden wir geweckt mit der Nachricht, dass es Nordlichter gibt! Komplett unerwartet zu dieser Jahreszeit und so weit südlich vom Polarkreis! Wir konnten es kaum glauben, haben dann aber noch 1 1/2 Stunden draußen verbracht und Nordlichter beobachtet und fotografiert.

3. Tag "Hunting the Light"

Urke und Ålesund

Wir haben unfassbares Glück mit dem Wetter. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad und viel Sonne. Es ging dann in einen Fjord mit einem Landgang in Urke. Zitat beim Ankommen: "Wir haben hier 38 Einwohner. Nein, warte, zwei sind in Urlaub, also 36."
Da die MS Trollfjord nicht direkt anlegen konnte, wurden wir mit einem kleineren Boot an Land gebracht. Dabei hat sich eine schöne Sicht auf unser Schiff ergeben.
Ein zweiter Landgang hat sich in Ålesund ergeben. Sehr schöne Motive im Abendlicht.
Es wird wohl nicht viel Schlaf auf dieser Reise geben. Diesmal bereits gegen 22:00 Uhr die Durchsage, dass es Nordlichter gibt. Kurz darauf hat die MS Trollfjord für eine knappe halbe Stunde in Molde angelegt - dann war zunächst nichts bis gar nichts an Nordlichtern zu sehen. Wer aber nicht die Geduld verloren hat wurde mit wirklich aufregenden Fotos belohnt, diesmal mit einem wilden Farbmix aus grün und violett. 

4. Tag "Raus aus den Federn! Schon wieder?"

Trondheim

Am Vormittag wurde in Trondheim gestoppt. Ein wirklich schöner Moment war kurz vor dem Anlegen die Vorbeifahrt an einem anderen Hurtigruten-Schiff: große Schiffshupen und winkende Passagiere.
Dann haben wir bei schönstem Wetter einen fast dreistündigen Rundgang auf eigene Faust erlebt. Trondheim ist eine faszinierende Stadt, bei der sich die Moderne mit alten Pfahlhäusern am Wasser trifft. Man kann sich kaum satt sehen an den vielen Farben.
Die Reise mit dem Postschiff bietet jede Menge Abwechslung. Man kann Vorträge des Expeditions-Teams ansehen, Ausflüge machen, auf dem Schiff herumlaufen und Foto-Spots  suchen... und dann gibt es ja noch hervorragendes Essen.
Als Besonderheit hat die MS Trollfjord heute eine Meerenge passiert, an beiden Seiten gab es nur einige Meter Platz.
Am dritten Seereisetag waren wir entsprechend müde und wollten früh ins Bett. Allerdings gab es am späten Abend wieder Nordlichtalarm! Also - schon wieder! - raus aus den Federn. Nordlichter an drei aufeinander folgenden Nächten! wir können es immer noch nicht so recht glauben.

5. Tag "Im Trollfjord"

Polarkreis - Svolvær - Trollfjord

Am Vormittag haben wir den Polarkreis überquert. Es gab eine Polarkreistaufe: Eiswasser über den Kopf... und einen Schnaps.
Nachmittags haben wir uns hauptsächlich ausgeruht. Am Abend gab es einen kurzen Spaziergang in Svolvær. Etwas zu kurz für unseren Tischnachbarn. Er hat die Abfahrt der MS Trollfjord verpasst und musste mit dem Taxi zum übernächsten Anleger fahren; gegen 3:00 Uhr war er wieder auf dem Schiff. Merke: Abfahrtszeiten sind gnadenlos!
Nach einigem Troll-Zinnober (überteuerter Troll-Punsch, kostenlose Troll-Suppe) ist unser Schiff dann tatsächlich gegen 23:45 Uhr in den Trollfjord gefahren. Ein sehr gespenstisches Erlebnis! Mit Suchscheinwerfern wurde die Umgebung abgetastet, die Einfahrt war sehr eng. Dann hat sich das Schiff auf der Stelle gedreht.
Ach ja, kurz vorher gab es natürlich auch wieder ein paar wenige Nordlichter.

Polarkreisüberquerung.

Chris am Polarkreis

Polarkreistaufe

Unterwegs in Svolvær

Die MS Trollfjord

Nordlichter...

Einfahrt in den Trollfjord

Im Trollfjord

Wo geht's raus?

6. und 7. Tag "Nordkapp - Kannst Du mal ein Selfie von mir machen?"

Tromsø - Nordkapp - Kjøllefjord

Tromsø hat eine sehr schöne Innenstadt. Sogar mit Wollgeschäften. Dort musste dann auch eingekauft werden. Der Tag wurde mit einem gemütlichen Stadtbummel verbracht.
Am Tag danach fand der Ausflug zum Nordkapp statt. Allerdings gab es wegen des Nebels kaum etwas zu sehen. Natürlich konnte man an der Weltkugel Fotos machen. Und es gab noch die Installation "Kinder der Welt".
Abends wurde noch kurz in Kjøllefjord gestoppt, ohne Landgang aber mit ein paar Eindrücken "unserem" Deck 6.

Die Eismeerkathedrale in Tromsø

Der Dom

Am Nordkapp

Im Land der Trolle

Steinformation - alte Kult- und Opferstätte der Samen

Kurz vor der Einfahrt in den Hafen Kjøllefjord

Kjøllefjord

Gute Nacht für heute!

8.Tag "Königskrabben"

Vadsø - Kirkenes - Vardø

Vor dem Frühstück haben wir kurz in Vadsø angelegt, sind aber nicht von Bord gegangen.
Nach dem Frühstück haben wir dann den Wendepunkt der Reise erreicht, Kirkenes. Der Ort liegt nur ein paar Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Wir haben hier den Ausflug zu den Königskrabben mitgemacht. Zunächst wurden wir in Sicherheitsanzüge gepackt. Die Ähnlichkeit mit den Teletubbies war frappierend. Dann ging es auf einem Schnellboot quer durch die Bucht, wo wir zunächst aus einer Falle Königskrabben eingesammelt haben. Diese wurden dann mit viel Erklärungen vor einer Hütte an Land fachmännisch zerlegt und zubereitet - und danach natürlich verspeist. Sehr lecker!
Am frühen Abend konnten wir in Vardø nochmal für eine knappe Stunde von Bord und haben eine Festungsanlage besichtigt.

Einfahrt nach Vadsø

Vadsø

Ab geht's zu den Königskrabben!

Noch mehr ab geht's.

Frisch aus dem Meer

Portrait

Mahlzeit!

Einfahrt nach Vardø

Spaziergang

Festungsanlage

Ausfahrt... und gute Nacht!

9. Tag "Schau mal ein Wollgeschäft!"

Hammerfest

Einziger Höhepunkt war ein kleiner Stadtbummel in Hammerfest. Erstaunlicherweise mit gaaanz vielen Wollgeschäften.
Das Wetter ist aktuell nicht besonders gut.

Einfahrt nach Hammerfest

Ein Wollgeschäft!

In der Stadt

Musikpavillon

Am Hafen

Chris mit Eisbär

Noch ein Wollgeschäft!

Blick in unsere Kajüte

10. Tag "Wieder im Trollfjord"

Stokmarknes - Trollfjord

Heute gab es keine größeren Stopps. Zusammen mit einigen befreundeten Passagieren haben wir auf Deck 9 unser Basislager. Von dort kann man schnell mit dem Fotoapparat raus ins Freie, oder auch an unsere Lieblingsstelle auf Deck 6 am Bug. Tee und Kaffee gibt es auf Deck 8.
Die Strecke führte uns durch den Raftsund. Es gab immer wieder tolle Motive.
Stokmarknes ist die Heimat von Hurtigruten. Dort gibt es ein großes Museum. Allerdings hat die Zeit lediglich für einen kleinen Spaziergang gereicht.
Am späten Nachmittag sind wir dann zum zweiten Mal in den Trollfjord gefahren (siehe auch 5. Tag). Diesmal keine Fotos, da ich zur Abwechslung mal mit der Videofunktion gearbeitet habe. Wie beim ersten Mal ist die Fahrt durch den Trollfjord sehr beeindruckend; das Schiff hat rechts und links gerade mal ein paar Meter Platz.

Eindrücke von der Fahrt

...

Fähnchen schwenken für eine Exkursion, die mit dem Bus über eine Brücke fährt während wir mit dem Schiff drunter her fahren...

Einfahrt nach Stokmarknes

Die MS Trollfjord spiegelt sich im Hurtigruten Museum.

Eindrücke von unterwegs

...

11. Tag "Zurück über den Polarkreis"

Brønnøysund

Der heutige Tag ist nochmal sehr beeindruckend. Wir stoppen nachmittags nur für gut zwei Stunden in Brønnøysund, ansonsten genießen wir den tollen Tag vom Basislager und dem offenen Deck 9 aus. Es gibt sehr viele tolle Landschaften zu sehen. Besonders hervorzuheben sind die sieben Schwestern, eine Bergformation, die sieben zu Stein gewordene Trollschwestern zeigen soll, sowie der Torghatten, ein Berg in Hutform mit Loch in der Mitte.
In Brønnøysund hatten wir ein sehr emotionales Erlebnis. Wir sind in die Kirche gegangen. Dort hat eine Gruppe behinderter Pfadfinder ein Konzert gegeben. Es waren natürlich einige Passagiere der MS Trollfjord da, so dass es sehr viel Applaus und Zustimmung gegeben hat.

Zurück über den Polarkreis

Die sieben Schwestern - die dritte von rechts ist die Zwillingsschwester.

Kirche in Brønnøysund

Softeis mit Blaubeeren - hmmm

Der Torghatten

Goldene Stunde

12. und 13. Tag: "Die Reise geht zu Ende"

Am 12. Tag ist außer schlechtem Wetter nichts interessantes passiert.
Dafür haben wir am letzten Tag der Postschiffreise nochmal einige wirklich schöne Momente gehabt; hiervon gibt es noch einige Fotos.
Nach dem Anlegen in Bergen hat sich die Rückreise sofort angeschlossen: Mit dem Bus zum Flughafen, dann per Flugzeug zunächst nach Amsterdam und schließlich nach Düsseldorf. Kurz nach Mitternacht waren wir dann wieder zu Hause.